Umstellung von analoger auf digitaler Alarmierung
Kein Aprilscherz, sondern eine neue Zeitrechnung beginnt ab dem ersten April 2025 im ILS-Bereich und damit auch im Landkreis Passau mit der Umstellung auf die digitale Alarmierung. Nachdem bereits seit Ende 2016 der Funkverkehr im "DMO"und "TMO" Modus, also im Einsatzstellenfunk und Leitstellenfunk abgewickelt wird, erfolgt nun auch die Alarmierung der Einsatzkräfte auf digitaler Ebene.
In diesem Zug werden nun unsere gut 20 Jahre alten Funkmeldeempfänger (siehe Bild unten) aus der Quattro-Serie der Firma Swissphone durch neue digitale-tetra Melder der Firma Motorola ausgetauscht. Die Stadt Pocking hat hierfür für alle 5 Stadtfeuerwehren mehr als 120 neue Melder angeschafft, wobei 80 Prozent der entstandenen Kosten durch staatliche Zuschüsse gedeckt werden. Seitens der Feuerwehr Pocking halten wir nun für jede unserer Einsatzkräfte einen neuen Melder vor.
Verantwortlich für den Betrieb und Anschaffung des BOS-Tetrafunks und Alarmierung ist dabei die zuständige Betriebstelle der integrierten Leitstelle (ILS) Passau.
Im Gegensatz zu den alten Piepsern bietet uns die neue Technik zahlreiche Vorteile und neue Features.
Die Alarmierung erfolgt nun rund eine halbe Minute schneller, wodurch die Ausrückezeit verkürzt werden kann. In Bayern wird einheitlich im Tetra Modus alarmiert, dieser ist abhörsicher und verschlüsselt, so können sensible Daten nicht an die Öffentlichkeit gelangen. In der alten 5 Tonfolge erfolgte die Alarmierung mittels Durchsage, welche Erstinformationen zum Einsatz enthielt, diese kam aufgrund des schlechten Empfangs ohnehin selten an. Auf den neuen Meldern wird zusätzlich ein Alarmtext, welche die Einsatzkräfte ablesen können, entsandt.
Theoretisch könnte über eine Rückmeldefunktion jede Einsatzkraft über den Melder den Einsatz bestätigen oder ablehnen, diese Funktion ist im Moment jedoch noch nicht vorgesehen.
Eine der wertvollsten Änderungen ist die Rückmeldung über die Empfangsstärke. Sollte kein Netz verfügbar sein, gibt der Melder ein Signal und die Alarmauslösung erfolgt nachträglich, sobald man wieder im Netz ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass jede Einsatzkraft den Alarm auch mitbekommt, dies war bei der alten Alarmierung zuletzt nicht mehr gewährt. :)
In den kommenden Wochen werden durch die ILS Passau nun jeder Einsatzkraft verschiedene Subadressen, also Alarmschleifen, der jeweiligen Feuerwehren untergeordnet. In Pocking werden Einsatzkräfte mit einer Sonderausbildung, zb. Mitglieder der AFS-, ABC-, Absturzsicherungs-, und Drohneneinheit über zusätzliche Schleifen, unabhängig zum Vollalarm mit allen Kräften, alarmiert.
Neben den digitalen Meldeempfängern (DME's) als primäres Alarmmittel erfolgt weiterhin eine Push Benachrichtigung über den Messenger "Threma" per Handy. Die alte Alarmtechnik steht uns im Rahmen der Probephase noch rund 1-2 Jahre zur Verfügung und wird anschließend eingestellt.
Im Zuge der digitalen Alarmierung werden auch alle Sirenen im Stadtgebiet erneuert. Bisher werden unsere Sirenen nur für Feuerwehreinsätze genutzt, nun sind auch Zivilschutzwarnungen möglich. Eine Standortanalyse für das Pockinger Stadtgebiet ergab ein Defizit bei der Verteilung der Sirenen, hier wird nun nachgebessert und weitere Sirenen neben Feuerwehrhaus und Rathaus installiert.
Jeden ersten Samstag im Monat erfolgt gegen 12:00 Uhr ein Probealarm im ganzen Landkreis Passau.
Hinweis: Jedes Mitglied unserer Wehr verfügt neben den neuen Meldern zusätzlich über einen Gürtelchlip und Gürteltasche, diese sind auf den Bildern noch nicht enthalten !
Bilder neue Melder:
Links unser neuer Motorola Melder, Rechts unser alter Swissphone Melder:
Bilder neue Sirene: